Die Ausstellung "Ruach" fand in der ehemaligen Synagoge Drensteinfurt im Jahr 2000 statt.
The installation "Ruach" took place at the former Synagogue of Drensteinfurt in the year 2000.
Siehe Text von Prof. Dr. Christoph Dohmen unten auf dieser Seite
See text by Prof. Dr. Christoph Dohmen at bottom of page.
"Rauch", 2000, zwei rote Atemscheiben je ø 130cm vor weißer Leerstelle
Two red breathing objects (diameter each 130cm) at white blank areal
"Rauch", 2000, zwei rote Atemscheiben je ø 130cm, oben leerer, unten voller Zustand
Two red breathing objects, flat and empty above, fully infladed at bottom
"Ruach", 2000, der Luftschlauch führt von den roten Atemobjekte hoch auf die Frauenempore zum Gebläse und von dort hinauf in eines der beiden die Dachöffnungen (Sukkoth-Fenster).
The air supply hose leads from the red breathing objects up to the female gallery and from there to one of the succoth-openings in the roof.
"Ruach", 2000, Schlauch zum Gebläse auf der Frauenempore und hinauf in das vordere Sukkothfenster.
Air hose to the blower and up to the succoth window.
RUACH
Installation in der ehemaligen Synagoge Drensteinfurt
Vortrag zur Eröffnung am 6.2.2000
Meine sehr verehrten Damen und Herren!
Dass ein Alttestamentler eine Ausstellung eröffnet, mag für manchen, der beim Alten Testament zuerst an das berühmte Bilderverbot (Ex 20,4//Dtn 5,8: Du sollst dir kein Bildnis machen...!) denkt, ebenso gewöhnungsbedürftig sein, wie Schläuche und Maschinen bei einer Ausstellung in einer ehemaligen Synagoge. Doch es hat, lässt man sich erst einmal ein wenig darauf ein, viel mehr miteinander gemeinsam, als man im ersten Moment erwartet. Die großen hebräischen Buchstaben, die auf dem Plakat und auf Ihrer Einladung stehen, schaffen eine Distanz, weil sie als Schrift erkannt werden, zugleich aber in ihrer Fremdheit für die meisten hier bei uns, wie ein Bildelement erscheinen. Doch Distanz ist die Voraussetzung jedweder Begegnung und Nähe. Das, was eins ist, was identisch ist, kann sich nicht begegnen. Der Anblick der hebräischen Buchstaben stellt den Betrachter in Frage, denn wenn er nur sehen will, dann bleibt es ein fremder Schriftzug - nichts-sagend. Der Wunsch oder Gedanke, sich etwas anzuschauen, wird hier, wie schon bei anderen Objekten und Installationen des Künstlers Klaus Illi, zurückgewiesen. Das Auge allein reicht nicht! Es braucht etwas mehr, wie man auch ein Wort in welcher Schrift oder Sprache es auch geschrieben sein mag, nicht mit dem Auge allein erfassen kann, so auch das, was hier ausgestellt ist. Es ist eine Konfrontation, eine Gegenüberstellungen, mit den Grundkategorien des Menschseins: Raum und Zeit!
Vor gut zehn Jahren ging Klaus Illi immer mehr in die Prozess-Kunst. Mit Installationen wie "Transformation" (90/91) oder "Passing" (91/92) konfrontierte er im wahrsten Sinn des Wortes Betrachter seiner Ausstellungen mit den Bedingungen ihres Menschsein, wie ich es sehen würde, und diesen Weg verfolgte er konsequent weiter, indem er von den – bleibenden - äußeren Bedingungen (Raum –Zeit) mit verschiedenen kinetisch-pneumatischen Installationen wie "Pneuma" (92) oder "Ich atme, also bin ich" (98) u.a. zu den inneren voranschritt. Ich persönlich sehe diesen Weg mit der jetzigen Ausstellung fortgesetzt. Bei dieser Installation im Raum einer ehemaligen Synagoge geschieht eine Begegnung, die uns als "Besucher" an die Grenze unserer Existenzbedingungen führt. Grenze meint aber nicht Ende, sondern Berührungspunkt mit einem anderen. Hier ist es die Grenze zwischen Leben und Tod!
Und wenn die Ausstellung unter dem hebräischen Wort ruach steht, dann sehe ich darin mehr als nur eine Referenz an die diesem Raum einmal eigene Sprache. Ruach ist ein kaum fassbarer Grenzbegriff, der den Wind und den Atem, aber auch den Geist, menschlich, wie göttlich, intellektuell, emotional, kreativ usw. umfasst. Ruach ist eine Kraft, ein Geschehen, das "zwischen" ist: zwischen uns, zwischen Gott und Mensch, zwischen Vergangenheit und Zukunft... Solch ein "Zwischen" begegnet mir in Klaus Illi Installation.
Es kommt mir als Theologen natürlich nicht zu, Person und Werk des Künstlers Klaus Illi adäquat zu würdigen, und Ihnen, verehrte Gäste, die Installation, die unter einem so gewaltigen biblischen Begriff, wie dem der ruach steht, zu erklären. Dies ist auch nicht meine Intention oder meine Aufgabe. Aber ich will versuchen, Ihnen diese Installation dadurch zu eröffnen, dass ich Sie hineinnehme in eine Bewegung: Eine geistige Bewegung oder das Bewegende des Geistes.
Im Raum einer Synagoge, auch einer ehemaligen, ist das Verbot: "Du sollst dir kein Bildnis machen" aus der Bibel Israels immer anwesend, nicht in der Abwesenheit von Kunst, aber dadurch, dass dieses biblische Verbot ganz zentral den Gottesgedanken und jedwede Gottrede im Judentum geprägt und bestimmt hat, und vor allem darin, dass das inspirierte Wort, das von Gottes Geist durchwehte, die Tora, den Raum beherrscht. Der Schrank, der dieses Wort, die Torarollen, enthält, bildet die Lebensmitte jeder Synagoge. Heute füllen hier im Raum der ehemaligen Synagoge die beiden roten Atemscheiben diese weiß markierte Leerstelle des Raumes (,die dem weißen Fleck auf der Landkarte jüdischer Gemeinden nach der Schoa in Deutschland vergleichbar ist).
Schwerer Atem angesichts der Leere! - Und trotzdem bleibt: Ein Hauch der Lehre (Tora).
Nie ist das Bilderverbot dieser Tora ein Kunstverbot gewesen, vielmehr hat es gegen das Statische, das Unbewegliche der Bilder, die Dynamik der Lebendigkeit setzen und diese wahren wollen. Wie das Wort Gottes hier in diesem Raum gehört wurde, lässt die Installation den Einspruch des biblischen Bilderverbotes hören, wenn die Dynamik der ruach die Atemscheiben bewegt.
Die Hebräische Bibel erkennt Lebendigkeit zuallererst dort, wo Atem, wo Geist, ist. Anfang und Ende des Menschenlebens sind von Atem/Geist abhängig. Ihn hauchte Gott dem Menschen bei der Schöpfung ein und von ihm sagt Gott in der berühmten Sintflutgeschichte angesichts menschlicher Schlechtigkeit:
Mein Geist soll nicht für immer im Menschen bleiben, weil er auch Fleisch ist, daher soll seine Lebenszeit 120 Jahre betragen.
Diese Altersgrenze von 120 erreicht nach biblischer Vorstellung der Mann, der Gott so nahe stand wie kein anderer Mensch: Mose! Er erreicht dieses Alter aber als junger Mann (vgl. Dtn 34,7) und wenn er dann eben nicht aus Altersschwäche stirbt, sondern in der Grenzsituation seines Lebens sterben muss, dann durch den Atementzug. Durch einen Kuss Gottes, so erklärt es die jüdische Tradition, lässt Gott den Mittler seiner Tora seinen Geist aushauchen.
Der 104. Psalm deutet diesen Spannungsbogen zwischen Leben und Tod, die Spanne der Atmung, von der ruach, dem Geist, her:
Nimmst du ihnen die ruach, so schwinden sie hin und kehren zurück zum Staub der Erde, sendest du deine ruach aus, so werden sie alle erschaffen und du erneuerst das Angesicht der Erde.
Dieses Geist-Leben, die ruach-Lebendigkeit, charakterisiert in der Bibel den Menschen, der hebräisch adam heißt und dieses Wort adam hat mit adom "rot" und mit dam "Blut" zu tun. Der Mensch, der "Blutrote", wird von der ruach erfüllt, zum lebendigen Wesen, ja, zu einem Wesen, das nicht Gottes Eben-Bild oder Ab-Bild ist, sondern er ist Repräsentant Gottes, weil er als sein Bild etwas Göttliches hat und erkennen lässt, nämlich die Lebendigkeit, das Geist-Bewegte. Das Gegenüber, dieser Gott der Bibel Israels, ist nicht begreifbar, er offenbart sich dem Mose beim Dornbusch als der Lebendige schlechthin, der sich nicht im Gerüst abstrakter Begriffe fixieren lässt, sondern der sich selbst der "ICH bin ICH" oder "Ich werde sein der Ich sein werde" (hyha rva hyha) nennt (Ex 3,14). Und der unaussprechliche Gottesname, das hebräische Tetragramm hwhy,, hat etymologisch etwas vom entschwindenden des "Wehens"
Der Atem, diese ruach, bewegt den Menschen auf den Anderen zu - den Mitmenschen, Gott?! - Wie es der jüdische Philosoph unserer Tage Emmanuel Levinas erfasst, wenn er das Atmen des Sprechens als Öffnen zum Anderen hin in eine Unmittelbarkeit, die der Berührung gleichkommt, denkt.
Hier im Raum der ehemaligen Synagoge, wo das geistdurchwehte Wort der Tora die Menschen geöffnet hat, wo diese ruach als lebendige gehört wurde, lässt Klaus Illi uns Atem hören und sehen und vielleicht verschlägt es uns den Atem, wenn die roten Scheiben sich ausdehnen, dann entspannen - aushauchen sozusagen - und schließlich uns in Stille unserem Atem überlassen. Das Lebendige des Atems grenzt aber auch an den Tod. Die ganze Installation mit ihren Schläuchen und Apparaten weckt Assoziationen:
Be-Atmung - Wiederbelebung - lebenserhaltende Maßnahme! - Ein Hauch von Leben gegen den Atem-Stillstand.
Die Künstlichkeit aus Schläuchen, Geräten und Motoren, die Natürlichkeit schafft, das Natürlichste, Elementarste: Das Atmen.
Was ist der Mensch? Nur ein kontinuierliches Atmen? Nur Geist, Windhauch?
Das Buch der Weisheit Salomons meint:
"Durch Zufall sind wir geworden, und danach werden wir sein, als wären wir nie gewesen. Der Atem in unserer Nase ist Rauch, und das Denken ist ein Funke, der vom Schlag des Herzens entfacht wird; verlöscht er, dann zerfällt der Leib zu Asche, und der Geist verweht wie dünne Luft" (Weish 2,2f)
"Die Natur im Menschen kommt in natürlicher Künstlichkeit erst zu ihrem Selbst", schreibt der Biologe und Theologe Werner Bröker im Anschluss an Helmuth Plessner und gibt damit zu verstehen, dass da etwas im Menschen ist, das nicht nur Natur ist. Man mag es Kultur oder Kunst oder Künstlichkeit im Gegenüber zur Natürlichkeit nennen, die Bibel nennt es ganz einfach ruach "Geist, Atem, Wind". Dasselbe Wort für den elementaren Vorgang der Atmung und für das Ureigenste, das Spezifische, des Menschen: der Geist, die Vernunft, das Denken.
"Jedoch, es ist die ruach im Menschen, des Allmächtigen Hauch, der ihn verständig macht" heißt es im Buche Ijob (32,8).
Vielleicht ist das das Mehr, das über das betrachtende Auge hinaus von Klaus Illis Installation gefordert wird: den Geist dieses Raumes einzuatmen. Wer sich dem Werk Illis hier stellt, konkret hier steht, der atmet die Luft ein, die die Objekte ausatmen. Eine lebendige und lebensnotwendige Verbindung entsteht.
Lebensgemeinschaft!
Gemeinschaft gegen den Tod!
Zu einer lebendigen ERINNERUNG hin bewegt sie. Einer ERINNERUNG, die mit denen verbindet, denen die Schoa den Atem genommen hat.
Die "Atempause", die das Atemgerät verlangt, nicht gewährt, läßt den "Zwischen-Raum" wahrnehmen, in dem wir uns bewegen.
Ein ruach-gefüllter Raum zwischen uns und dem atmenden Objekt, zwischen Juden und Christen, im Unfassbaren der Gegenwart, des Anwesenden, im Moment zwischen Vergangenheit und Zukunft.
Das, womit Sie hier konfrontiert werden, ist nichts für den Augenblick, sondern es ist die spannende, spannungsvolle Ruhe und Stille einer Bewegung, die sich in dem unserem "Augenblick" korrespondierenden hebräischen Wort räga' ([gr ) ausdrückt, das mit einem Hin-und-her-Bewegen zu tun hat.
Einatmen und Ausatmen!
Prof. Dr. Christoph Dohmen
RUACH
Installation in the former Drensteinfurt Synagogue
Lecture at the opening on 6.2.2000
Ladies and gentlemen.
The fact that an Old Testament expert opens an exhibition may take as much getting used to as hoses and machines at an exhibition in a former synagogue for some who first think of the famous prohibition of pictures in the Old Testament (Ex 20,4//Dtn 5,8: You shouldn't make yourself a portrait...!). But if you first get a little involved, you have a lot more in common with each other than you expected in the first moment. The large Hebrew letters that appear on the poster and on your invitation create a distance, because they are recognized as writing, but at the same time, in their strangeness, appear to most of us here like a pictorial element. But distance is the prerequisite for any encounter and closeness. That which is one, which is identical, cannot meet. The sight of the Hebrew letters calls the viewer into question, for if he only wants to see, then it remains a foreign writing - meaningless. The desire or thought of looking at something is rejected here, as with other objects and installations by the artist Klaus Illi. The eye alone is not enough! It needs something more, just as one cannot grasp a word in whatever script or language it may be written, with the eye alone, just as one cannot grasp what is exhibited here. It is a confrontation, a confrontation, with the basic categories of being human: space and time!
About ten years ago Klaus Illi went more and more into process art. With installations such as "Transformation" (90/91) or "Passing" (91/92), he literally confronted viewers of his exhibitions with the conditions of their humanity as I would see it, and he consistently pursued this path by moving from the - lasting - external conditions (space-time) with various kinetic-pneumatic installations such as "Pneuma" (92) or "Ich breathe, therefore bin ich" (98), among others, to the inner ones. Personally, I see this path being continued with the current exhibition. In this installation in the space of a former synagogue, an encounter takes place that takes us as "visitors" to the limits of our conditions of existence. However, border does not mean end, but point of contact with another. Here it is the border between life and death!
And if the exhibition stands under the Hebrew word ruach, then I see in it more than just a reference to the language of this space. Ruach is an almost incomprehensible border term that encompasses the wind and the breath, but also the spirit, human, divine, intellectual, emotional, creative, and so on. Ruach is a force, an event that is "between": between us, between God and man, between the past and the future... I encounter such an "in-between" in Klaus Illi's installation.
As a theologian, it is of course not my job to adequately appreciate the person and work of the artist Klaus Illi, and to explain to you, dear guests, the installation, which is under such a powerful biblical term as ruach. This is also not my intention or my task. But I will try to open this installation to you by taking you into a movement: A mental movement or the moving of the mind.
In the room of a synagogue, even a former one, the prohibition: "You shall not make yourself an image" from the Bible of Israel is always present, not in the absence of art, but by the fact that this biblical prohibition has centrally shaped and determined the thought of God and any speech of God in Judaism, and above all by the fact that the inspired word, which was blown through by God's Spirit, the Torah, dominates the room. The cupboard containing this Word, the Torah Rolls, is the food of every synagogue. Today, in the room of the former synagogue, the two red breathing discs fill this white space of the room (comparable to the white spot on the map of Jewish communities after the Shoah in Germany).
Heavy breath in the face of emptiness! - And yet remains: A breath of doctrine (Torah).
The Tora's ban on images has never been an art prohibition; rather, it has set the dynamics of liveliness against the static, the immovability of images, and wanted to preserve them. As the Word of God was heard here in this room, the installation lets the objection of the biblical prohibition of images be heard when the dynamics of the ruach move the breathing discs.
The Hebrew Bible recognizes liveliness first of all where there is breath, where there is spirit. The beginning and end of human life depend on breath/mind. God breathed Him into man at creation and God says of Him in the famous Flood story in the face of human wickedness:
My Spirit should not remain in man forever, because he is also flesh, therefore his lifetime should be 120 years.
This age limit of 120, according to biblical imagination, is reached by the man who was so close to God as no other man: Moses! But he reaches this age as a young man (cf. Dt 34,7) and if he then does not die out of old age, but has to die in the borderline situation of his life, then it is through breathlessness. By a kiss of God, so the Jewish tradition explains, God lets the mediator of his Torah breathe out his spirit.
The 104th Psalm interprets this arc of tension between life and death, the span of breathing from which ruach, the spirit, comes:
If you take the ruach from them, they disappear and return to the dust of the earth, if you send out your ruach, they will all be created and you renew the face of the earth.
This spirit-life, the ruach-life, characterizes in the Bible the man who is called Hebrew adam and this word adam has to do with adom "red" and with dam "blood". Man, the "blood red", is filled by the ruach, to the living being, yes, to a being that is not God's image or image, but he is God's representative, because as his image he has something divine and lets it be known, namely the liveliness, the spirit-moved. The counterpart, this God of the Bible of Israel, is not comprehensible, he reveals himself to Moses at the thornbush as the living par excellence, who cannot be fixed in the framework of abstract concepts, but who calls himself the "I am I" or "I will be the I will be" (hyha rva hyha) (Ex 3,14). And the unspeakable name of God, the Hebrew tetragram hwhy, has etymologically something of the vanishing of the "woe".
The breath, this ruach, moves man towards the other - the fellow man, God?! - As the Jewish philosopher of our days, Emmanuel Levinas, grasps when he thinks of the breathing of speaking as opening towards the other in an immediacy that is tantamount to touching.
Here in the room of the former synagogue, where the Spirit-blown Word of the Torah opened the people, where it was heard ruach as living, Klaus Illi lets us hear and see breath and perhaps it takes our breath away when the red discs expand, then relax - breathe out so to speak - and finally leave us in silence to our breath. But the vitality of breath also borders on death. The whole installation with its hoses and apparatuses awakens associations:
Be-breathing - resuscitation - life-supporting measure! - A breath of life against respiratory arrest.
The artificiality of hoses, devices and motors that creates naturalness, the most natural, the most elementary: breathing.
What is man? Only continuous breathing? Only spirit, breeze of wind?
The Book of Wisdom of Solomon means:
"By chance we have become, and after that we will be as if we had never been. The breath in our nose is smoke, and thinking is a spark that is kindled by the beat of the heart; when it goes out, the body falls to ashes, and the spirit blows away like thin air" (Wise 2:2f).
"The biologist and theologian Werner Bröker, following Helmuth Plessner, writes: "Nature in man comes to its self in natural artificiality," thereby indicating that there is something in man that is not only nature. One may call it culture or art or artificiality in contrast to naturalness, the Bible simply calls it ruach "spirit, breath, wind". The same word for the elementary process of breathing and for the most original, the specific, of man: the spirit, reason, thinking.
"However, it is the ruach in man, the breath of the Almighty that makes him understand," says the Book of Job (32,8).
Perhaps that is the more that is demanded of Klaus Ili's installation beyond the observing eye: to inhale the spirit of this space. Whoever confronts Illis' work here, concretely stands here, breathes in the air that the objects exhale. A living and vital connection is created.
Community of life!
Community against death!
She moves towards a living MEMORY. A MEMORY that connects with those whom the Shoah has taken the breath away from.
The "pause for breath" that the respirator requires, not granted, allows us to perceive the "in-between space" in which we move.
A ruach-filled space between us and the breathing object, between Jews and Christians, in the incomprehensible of the present, the present, in the moment between past and future.
What you are confronted with here is not for the moment, but the exciting, tense calm and stillness of a movement expressed in the Hebrew word räga' ([gr ) corresponding to our "moment", which has to do with moving back and forth.
Inhale and exhale!
Prof. Dr. Christoph Dohmen